Über Yoga

Ein Überblick über verschiedene Yogaansätze

Unterschiedliche Yogastile, Hintergründe und moderne Yogaformen

Es gibt heute im Westen eine fast unüberschaubare Vielzahl an Yogastilen mit unterschiedlichem Hintergrund. Die Ziele der Yogapraxis, der Charakter des Übens sowie die Methodik beim Ausführen der asana sind häufig sehr verschieden. Im Studio für Yoga und Lebensgestaltung wird der Unterricht nach den Grundlagen der „Seelendimension des Yoga“ gestaltet.

Zu Ihrer Orientierung finden Sie hier eine Übersicht von heute im Westen verbreiteten Stilformen oder Ansätzen des Yoga.

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Die Seelendimension des Yoga

Ein wichtiger Teil sind die Körperübungen des Yoga, die hier eine ganz neue Interpretation mit Sinnbildern (Imaginationen) erhalten haben. Auf die Yoga – Praxis bezogen besteht der erste Lernschritt in der Entwicklung von richtiger Ausführung und Ästhetik. Als Zweites gilt es, sich mit dem Sinnbild der Übung auseinanderzusetzen und hieraus die Übung zu gestalten. Der dritte Lernschritt besteht schließlich darin, den Inhalt einer Yogaübung in die alltägliche Lebenspraxis zu übertragen.

Yoga wird als ein künstlerisch – spiritueller Übungsweg verstanden, der dem einzelnen Menschen neue Inhalte zur Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit eröffnet. Dieser neue Ansatz innerhalb des Yoga wurde von Heinz Grill geschaffen und in den letzten 35 Jahren für die Lebenspraxis ausgearbeitet.

Eine außerordentliche Fülle an anregenden Inhalten finden sich in dem über 70 Bücher/Broschüren umfassenden Werk Heinz Grills. Gelingt es dem Einzelnen geistige Inhalte in sich fruchtbar zu machen, so kann er zu einer reifen Individualität werden, die aufbauend auf andere Menschen ausstrahlt.

Der Schulungsweg im Sinne der Seelendimension des Yoga umfasst alle menschlichen Lebensgebiete wie Beziehungsgestaltung, Ernährung, Naturerleben oder Freizeitgestaltung.

Dieser Ansatz wurde vom Begründer auch als „Neuer Yogawille“ bezeichnet, ein Begriff den Rudolf Steiner prägte. Der Übungsweg besitzt eine Nähe oder gewisse Verwandschaft zur Anthroposophie.  

Hatha-Yoga

Im Westen wird für körperbetonte Yoga-Praktiken meist der Begriff Hatha-Yoga verwendet. Ha bedeutet Sonne und tha Mond. Mit Hilfe einer wohl abgestimmten Übungsweise aus Körper- Atem- und Reinigungsübungen sollen diese beiden Kraftfelder der körperlichen Energien zu einem besseren Gleichgewicht geführt werden. Viele der heute im Westen angebotenen Yogakurse werden mit „Hatha-Yoga“ bezeichnet.

Andre van Lysebeth war einer der Pioniere, die Hatha-Yoga in den Westen brachten.

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Ashtanga

Ashtanga zählt zu den wichtigsten und ausgefeiltesten, aber auch körperlich anspruchsvollsten Systemen des Hatha Yoga. Diese Methode bedeutet u. a. den Atem während der Yogaübungen bewusst zu führen (Ujjayi-Atmung), während eine festgelegte Serie z.B. mit 16 Yogaübungen dynamisch und ohne Zwischenentspannung praktiziert wird. Einige moderne Hatha-Yoga-Stile (alle “dynamischen”, “Power”, “Vinyasa”, “Flow” etc.) leiten sich von Ashtanga-Yoga ab. Besonders jüngere Menschen erleben die anspruchsvollen Übungssequenzen des Ashtanga – Yoga als reizvoll.

 

Iyengar-Yoga

Der 1918 geborene B.K.S. Iyengar wurde bereits mit 15 Jahren Schüler des bekannten Lehrers T. Krishamacharya. Er begründete Iyengar-Yoga, eine Variante des Hatha-Yoga, die großen Wert auf die präzise Ausführung legt. Iyengar hat sich 80 Jahre mit den Yogaübungen und besonders den gesundheitlichen Wirkungen beschäftigt.

Typisch ist der Einsatz unterschiedlicher Hilfsmittel wie Stühle, Gurte oder Holzblöckchen, um die Wirkungen der Übungen zu steigern und Ungeübten das Ausführen der Übungen zu erleichtern.

B.K.S. Iyengar wurde 95 Jahre alt und ist am 20.8.2014 verstorben.

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Raja-Yoga

Raja–Yoga wird als königlicher Pfad der Yogaverwirklichung bezeichnet. Er wurde von dem indischen Weisen Patanjali etwa 200 Jahre vor Christus in Indien begründet. Der achtstufige Raja-Yoga ist vielen Yogainteressierten im Westen bekannt.

Die ersten Stufen sind die ethischen Regeln (z.B. Ahimsa oder Nicht-verletzen) und die Lebensregeln (z.B. Tapas – Disziplin). Die nächsten Stufen sind asana (Körperhaltung), Pranayama (Atem-und Energiekontrolle), Pratyahara (Rückzug der Sinne) und Dharana (Konzentration). Über die Meditation strebt der Suchende ein Bewusstsein der spirituellen Einheit (Samadhi) an.

 

Sivananda - Yoga

Der seit über 50 Jahren international verbreitete Sivananda-Yoga wurde von dem indischen Arzt und bedeutenden spirituellen Lehrer Swami Sivananda begründet. Sein Schüler Swami Vishnudevananda hat diesen Yoga dann in den Westen gebracht.

Sivananda-Yogazentren sind heute in vielen großen Städten vertreten, sie wirken eher indisch orientiert und der Unterricht wird nach fünf Grundprinzipien aufgebaut: Richtige Körperübungen, Richtige Atmung, Richtige Entspannung, Richtige Ernährung, Positives Denken und Meditation.

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Kundalini-Yoga

Kundalini -Yoga ist eine Übungsweise mit sehr intensiven Übungen, die stark auf das Erwecken von Energien ausgerichtet ist.

Es werden Hatha-Yogaübungen praktiziert und über die Atmung, z.B. über den Feueratem, versucht man den Körper zu reinigen und Energien zu wecken.

Die Kundalini –Energie wird dabei als die im unteren Rücken verborgene Energie des Menschen betrachtet, die symbolisch wie eine Schlange an der Wirbelsäule emporsteigt und im Haupt des Menschen Erleuchtung bewirkt. Begründer des im Westen verbreiteten Kundalini-Yoga ist der Inder Yoga Bhajan.

Integraler Yoga

Sri Aurobindo (1872 – 1950) war ein indischer Philosoph, der den integralen Yoga begründete. In sehr differenzierter Weise legte Sri Aurobindo sein anspruchsvolles Verständnis eines zukünftigen Yoga dar, in dem keine Körperübungen (asana) praktiziert werden.

„Aller Yoga ist seiner Natur nach eine neue Geburt. Er ist die Geburt aus dem gewöhnlichen, dem intellektualisierten, materiellen Leben des Menschen in ein höheres spirituelles Bewusstsein und in ein größeres und göttlicheres Sein.“

Sri Aurobindo (Zitat aus „Der integrale Yoga“)

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MODERNE STILRICHTUNGEN DES YOGA

Yoga-Vidja

Yoga Vidja dürfte aktuell in Europa die größte Organisation sein, die Yogaseminare und Yogaausbildungen anbietet.

Yoga Vidja wurde 1992 von Sukadev Bretz (Foto) begründet. Das Netzwerk bietet neben Yoga auch Ayurveda und weitere Themen an.
Ausgebildete Yogalehrer können in einer Art Franchising Yogastudios unter dem Namen Yoga Vidja eröffnen.

Yoga Vidja besitzt vom Übungsansatz eine Verwandtschaft zu Sivananda Yoga und in vielen Kursen wird die klassische Rishikesh-Reihe unterrichtet. Yoga Vidja versteht sich laut eigener Webseite als ein Ansatz der Tradition und Moderne, Ost und West verbinden will.

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Jivamukti Yoga

Jivamukti Yoga ist eine 1984 von David Life and Sharon Gannon entwickelte Yogamethode, welche die physischen, philosophischen und spirituellen Aspekte des Yoga vereinen will. Ein körperintensiver Übungsstil, der mit Musik (auch Rockmusik, Hip-Hop) praktiziert wird. Spricht vor allem junge Menschen an.

 

 

Power Yoga

Moderne, von Bryan Kest (USA) begründete Stilrichtung bei der es sich um eine Mischung von Krafttraining und Stretching handelt, die aus dem Ashtanga-Yoga abgeleitet ist. Power – Yoga wird heute auch als eine Art Ganzkörpertraining angeboten, wie das Bild zeigt.

 

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Anusara Yoga

Anusara Yoga ist eine 1997 in den USA von John Friend begründete Form des Hatha Yoga. Die Übungsweise ist körperintensiv, besonders werden die Energieflüsse im Körper beachtet. Claudia und Vilas Turske sind bekannte Lehrer und Ausbilder von Anusara Yoga.

Bikram Yoga

Eine markengeschützte Serie von 26 Yoga-Übungen, die in einem heißen Raum bei ca. 35-40 Grad Celsius praktiziert werden. Der Inder Bikram Choudhury hat dieses Übungssystem entwickelt und vor allem in den USA im großen Stil verbreitet.

 

 

Hormon-Yoga

Wurde von der Brasilianerin Dinah Rodriguez  in den 90er Jahren entwickelt um das weibliche Hormonsystem während der Wechseljahre positiv zu beeinflussen.